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9. Treffen [Philosophische Praxis Gerd B. Achenbach] || nach oben springen || Startseite Achenbach-PP.de
9. Block von Freitag Abend, den 14. Sept. 2007, bis Sonntag Nachmittag (16:00 Uhr), den 16. Sept.
Da wir - erwartungsgemäß - in der zurückliegenden Woche in Sils Maria mit dem Programm "Nietzsche und die Philosophische Praxis" nicht durchgekommen sind, war an diesem bevorstehenden verlängerten Wochenende im September noch einiges nachzuholen.
Das Programm im Überblick:
Der Freitag-Vortrag diente für die Teilnehmer am Weiterbildungskurs als Eröffnung. Unter dem Titel: "Novalis - der immer junge Romantiker" teilte ich einiges von (und über) Novalis mit, der ja von Anfang an einer der entscheidenden Stichwortgeber für die Philosophische Praxis gewesen ist.
Das Motto des Wochenendes lautete:
"Philosophieren - das heißt nach Novalis: Beleben und auf die Sprünge helfen"
Zur Erläuterung hier einige wenige Zitate aus dem Novalischen Reich.
So ist im Blick auf die Philosophische Praxis beispielsweise seine Bestimmung der Philosophie hilfreich:
„Die Philosophie ist eigentlich Heimweh – Trieb überall zu Hause zu seyn.” (II, 675)
Oder, die Haltung des philosophischen Praktiker antizipierend:
„Klarer Verstand mit warmer Fantasie verschwistert ist die ächte, Gesundheitbringende Seelenkost.” (II, 757)
Oder, mit dem besonderen Touch des Geheimnisvollen:
„Wer sich selbst fehlt, kann nur dadurch geheilt werden, daß man ihm sich Selbst verschreibt.” (II, 432)
Und nun vollends als bevorzugte Motti Philosophischer Praxis:
„Der Sinn der Sokratie ist, daß die Philosophie überall oder Nirgends sey – und daß man mit leichter Mühe am Ersten, Besten sich überall orientiren, und das finden könne, was man suche. Sokratie ist die Kunst – von jedem Orte aus den Stand der Wahrheit zu finden und so die Verhältnisse des Gegebenen zur Wahrheit genau zu bestimmen.” (II, 333)
Und:
„Philosophistisiren ist dephlegmatisiren – Vivificiren.” (II, 317)
Sehr anspruchsvoll:
„Wer weiß, was Philosophieren ist, weiß auch, was Leben ist, und umgekehrt.”
Nicht zuletzt aber könnte man, was ich gern im Anschluß an Thomas Mann das „Amplifizieren” nenne, mit Novalis auch als „Romantisieren” bezeichnen:
„Die Welt muß romantisirt werden. So findet man den urspr[ünglichen] Sinn wieder. Romantisiren ist nichts, als eine qualit[ative] Potenzirung. Das niedre Selbst wird mit einem bessern Selbst in dieser Operation identificirt. So wie wir selbst eine solche qualit[ative] Potenzreihe sind. ... Indem ich dem Gemeinen einen hohen Sinn, dem Gewöhnlichen ein geheimnißvolles Ansehn, dem Bekannten die Würde des Unbekannten, dem Endlichen einen unendlichen Schein gebe so romantisire ich es – Umgekehrt ist die Operation für das Höhere, Unbekannte, Mystische, Unendliche – dies wird durch diese Verknüpfung logarythmisirt – Es bekommt einen geläufigen Ausdruck. romantische Philosophie. ... Wechselerhöhung und Erniedrigung.” (II, 334)
Daß am Freitag Abend Novalis die Ouvertüre machte, habe ich so arrangiert, weil von Dr. Soung-Suk Nho noch das Referat über "Die Vernunft des Leibes" im Blick auf Nietzsches "Also sprach Zarathustra" offen blieb. Es war Heinrich Schipperges ("Kosmos Anthropos. Entwürfe zu einer Philosophie des Leibes", Stuttgart 1981 - darin ist von drei Teilen der zweite Novalis, der dritte Nietzsche gewidmet), der diese Beziehung Novalis-Nietzsche mit guten Gründen knüpfte.
Danach aber stand (wie immer angereichert mit Berichten aus der Philosophischen Praxis) Nietzsches "Genealogie der Moral" auf dem Programm, eingeleitet durch ein Referat von Dorothea Höck.
Wie immer beschlossen Ausführungen zur "Ordnung der Philosophischen Praxis" am Sonntag den Kurs.
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