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Schopenhauer Philosophische Reise 2012 [Philosophische Praxis Gerd B. Achenbach] || nach oben springen || Startseite Achenbach-PP.de
Richard Wagner an Mathilde Wesendonck:
Aber einen Freund habe ich, den ich immer von Neuem lieber gewinne. Das ist mein alter, so mürrisch aussehender, und doch so tief liebevoller Schopenhauer!
Philosophische Frühlingstage in Schloß Steinhöfel bei Berlin
Arthur Schopenhauer
Seine Philosophie -
Und seine hochwillkommenen Zugeständnisse
Eine Einführung in sein Hauptwerk,
„Die Welt als Wille und Vorstellung”,
eine Interpretation seiner hochbedeutsamen Ethik,
eine Annäherung an seine „Philosophie der Musik”
und ihre Realisation in Gestalt der Opern Wagners,
sowie der Versuch,
seine „Aphorismen zur Lebensweisheit”
in lebensdienlicher Weise uns anzueignen.
Sonntag, 22. April bis Donnerstag, 26. April 2012
Dozent: Dr. Gerd B. Achenbach
Thomas Mann:
Ich will aber weitergehen und das Wichtigste sagen:
Schopenhauer ist, so paradox es klingen mag,
bei aller Misanthropie und all dessen ungeachtet, was er
über den Korruptionszustand des Lebens überhaupt,
wie er über die Fratzenhaftigkeit des Menschengenus
im besonderen zu sagen und zu klagen weiß, ‒ ist trotz
aller Verzweiflung darüber, in eine wie miserable Welt
man gerät, wenn man als Mensch geboren wird,
ein Verehrer des Menschen nach seiner Idee,
von stolzer, humaner Ehrfurcht erfüllt vor der »Krone
der Schöpfung« ...: Der Mensch ist ihm ehrwürdig,
denn er ist das erkennende Wesen ‒
jenseits von Vernunftdürre und Instinktvergottung.
Programm
Ausflug
Technisches und Kosten
Zum Programm
Fünf Tage Schopenhauer in Schloß Steinhöfel, das ist eine knappe Woche, die wir an besonderem Ort einem besonderen Denker widmen. In komfortabler Abgeschiedenheit wird uns ein Philosoph beschäftigen (und nachhaltig beleben), der seinerseits das Getümmel flüchtete und in strenger Zurückgezogenheit philosophierte, unbekümmert um das Urteil der Zeitgenossen, die zunächst nur wenig mit diesem Exzentriker anzufangen wußten.
Doch dann wurden (zuerst) die Künstler auf ihn aufmerksam: Richard Wagner allen voran, und so werden wir auch ‒ am Vorspiel zu seinem „Tristan” und an „Isoldes Liebestod” demonstriert - seine Musik als Erfüllung der Schopenhauerschen „Philosophie der Musik” kennen lernen.
Und Thomas Mann: Welchem Leser seiner Romane wäre die untergründige Gegenwart Schopenhauers entgangen? Ich werde seinen grandiosen, so klugen wie übersichtlichen Essay „Schopenhauer” vorstellen. Hier gilt: der Verehrer sieht mit hellsichtigem Auge, was dem finsteren Blick des Kritikers entgeht.
Nietzsche schließlich: Seine „Unzeitgemäße Betrachtung - Schopenhauer als Erzieher” ist die womöglich vorzüglichste, weiseste und selbstbewußteste Eloge, die je ein Philosoph auf einen Philosophen, dem er seinen Dank zu sagen wünschte, gehalten hat.
„Wer je gefühlt hat”, heißt es darin, „was das in unserer ... Gegenwart heißen will, einmal ein ganzes, einstimmiges, in eignen Angeln hängendes und bewegtes, unbefangenes und ungehemmtes Naturwesen zu finden, der wird mein Glück und meine Verwunderung verstehen, als ich Schopenhauer gefunden hatte: ich ahnte, in ihm jenen Erzieher und Philosophen gefunden zu haben, den ich so lange suchte.”
Vor allem aber werde ich Schopenhauers Hauptwerk, „Die Welt als Wille und Vorstellung”, in seinen wesentlichen Zügen verständlich skizzieren. Wir werden sehen, wie sich die konkrete Weltsicht „einfärbt”, sobald uns Schopenhauers Blick vertraut wird, und wir werden uns von seinen „Aphorismen zur Lebensweisheit” sowohl belehren als auch amüsieren lassen. Ja ‒ tatsächlich „amüsieren”: denn eine „heiterere”, über alle Widrigkeiten des Lebens beflügelt hinwegtragendere Philosophie als dieses späte und dann so überaus erfolgreiche - um nicht zu sagen „populäre” - Werk gibt es nach wie vor wohl kaum.
Übrigens: Mit der Wendung im Titel unseres Programms, die neben seiner eigentlichen Philosophie „seine hochwillkommenen Zugeständnisse” ankündigt, sind selbstverständlich eben jene „Aphorismen zur Lebensweisheit” gemeint, die als Kozession des Autors an den uns „angeborenen Irrtum” aufzufassen sind, es gehe darum, „das Leben möglichst angenehm und glücklich durchzuführen”, wozu eine „Anleitung” hilfreich sein könne.
Ausflug nach Frankfurt an der Oder
An einem Tag werden wir Frankfurt an der Oder besuchen, nicht mehr als 45 km von Schloß Steinhöfel entfernt gelegen ‒ auch wenn Schopenhauer im anderen Frankfurt (am Main) gelebt hat.
Frankfurt an der Oder aber ist die Stadt des Heinrich von Kleist, und wenn Schopenhauer auch auf diesen einsamen, so oft mißverstandenen Dichter nicht eingegangen ist, so gibt es doch untergründige, atmosphärische, wohl auch stimmungsmäßige Beziehungen zwischen diesen beiden außerordentlichen Menschen. Nicht zuletzt ist es ein Nachdenken wert, ob es nicht die Philosophie Schopenhauers gewesen wäre, die Heinrich von Kleist aus seinem „Kantischen Katzenjammer” hätte befreien können ...
Jedenfalls besuchen wir das Kleist-Museum und erhalten dort eine kompetente Führung.
Doch selbstverständlich steht auch die St. Marienkirche auf dem Programm, die als die größte Hallenkirche norddeutscher Backsteingotik gilt und durch die im Jahre 2002 aus St. Petersburg zurückgeführten mittelalterlichen Chorfenster weitere Berühmtheit erlangte.
Und schließlich besuchen wir die „Viadrina Frankfurt Oder”, die stolz auf ihren Titel „Europa-Universität”. Wenn wir dort sind, wird noch die Sonderausstellung „20 Jahre Viadrina im Bild” anläßlich ihres 20. Geburtstags zu besichtigen sein.
Technisches und zu den Kosten
Wo wir tagen:
Schloß Steinhöfel bei Berlin (ca. 60 km von Berlin-Mitte).
Adresse: Schloßweg 04, 15518 Steinhöfel
E-Mail: info@schloss-steinhoefel.de
Fon: + 49 (0)3 36 36 / 2 77 - 0
Fax: + 49 (0)3 36 36 / 2 77 - 77
Anreise: Sonntag, 22. April 2012, bis 18:30 Uhr
Beginn: 19:00 Uhr zum gemeinsamen Abendessen, ab 20:30 Uhr Gemütliche Runde zum Kennenlernen
Abreise: Donnerstag, 26. April, nach dem Mittagessen. (ca. 14.00 Uhr)
Die Kosten für das Hotel:
Es werden fällig für vier Übernachtungen, Frühstück, Vollpension und Kaffee/Tee in den Seminarpausen ‒ also vom Abendessen am Sonntag bis zum Mittagessen am Donnerstag:
360,- € für Einzelpersonen im Einzelzimmer,
320,- € für Paare im Doppelzimmer pro Person.
(Es handelt sich um Sonderkonditionen, die für die Veranstaltungsteilnehmer ausgehandelt werden konnten.)
Der Seminar-Beitrag:
Der Seminarbeitrag in Höhe von 240,– € (150,- € für Studenten o. Bedürftige) ist vor Beginn des Seminars auf das Konto der GPP zu überweisen oder zu Beginn des Seminars bar zu entrichten. Die Kontonummer findet sich auf dem Anmeldeformular, zu dem unten verlinkt ist.
Anmeldung:
Bitte drucken Sie den Anmeldeschein aus und senden ihn ausgefüllt an die Adresse der GPP.
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Die Neuigkeit: Die „Meister-Klasse Philosophische Praxis”
Der zweijährige Meisterkurs
Alles Nähere dazu hier.
Das neue Buch ist erschienen: „Philosophie der Philosophischen Praxis”
Das Buch: „Zur Einführung der Philosophischen Praxis”
Meine Dissertation über Hegel
1981 in Gießen bei Odo Marquard zum Thema „›Selbstverwirklichung‹ oder ›Die Lust und die Notwendigkeit‹. Amplifikation eines Hegelschen Kapitels aus der ›Phänomenologie des Geistes‹” abgelegt, ist ab jetzt hier im pdf-Format nachzulesen.
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