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der junge Nietzsche in Sils Maria Gerd B. Achenbach [Philosophische Praxis Gerd B. Achenbach] || nach oben springen || Startseite Achenbach-PP.de
Sonntag, dem 24. bis Samstag, den 30. 9. 2017 im "Silserhof"
Sechs Tage ‒ ein Thema:
Der junge Friedrich Nietzsche
„... im ganzen Buch kein negatives Wort, kein Angriff, keine Bosheit,
- vielmehr liegt es in der Sonne, rund, glücklich, einem Seegetier gleich,
das zwischen Felsen sich sonnt. [...]
›Es gibt so viele Morgenröten, die noch nicht geleuchtet haben‹ -
diese i n d i s c h e Inschrift steht auf der Tür zu diesem Buche”.
(Nietzsche über die „Morgenröte”)
Er war ein „Unzeitgemäßer” und wußte es. Was blieb ihm anderes übrig? „Seine” Zeit sah er erst in später Ferne kommen. Doch inzwischen hat die Geschichte den Beschleunigungsgang eingelegt. Und nun haben wir die Chance, Zeitgenossen Nietzsches zu werden.
Mit einem einführenden Vortrag am Montag will ich’s begründen ‒ Titel:
„Nietzsches Zeit ist gekommen”.
Was sonst? Ich werde die Frage beantworten, wie dieser Ausnahmephilosoph gelesen werden wollte - entsprechend: wie er zu lesen ist.
In seiner Vorrede zur 2. Auflage der „Morgenröte” schreibt er, es gehöre jetzt „zu seinem Geschmack - einem boshaften ... vielleicht? - nichts mehr zu schreiben, womit nicht jede Art Mensch, die ›Eile hat‹, zur Verzweiflung gebracht wird.”
Denn was vom Leser seines Buches verlangt werde, sei „jene ehrwürdige Kunst, welche von ihrem Verehrer vor allem eins heischt: beiseite gehn, sich Zeit lassen, still werden, langsam werden -”. Und das „mitten in einem Zeitalter der ›Arbeit‹, will sagen: der Hast, der unanständigen und schwitzenden Eilfertigkeit, das mit allem gleich ›fertig werden‹ will...: - [die „Morgenröte” hingegen werde] nicht so leicht irgend womit fertig, sie lehrt gut lesen, das heißt langsam, tief, rück- und vorsichtig, mit Hintergedanken, mit offengelassenen Türen, mit zarten Fingern und Augen lesen...”
Daß seine 2. „Unzeitgemäße Betrachtung” - überschrieben: „Vom Nutzen und Nachteil der Historie für das Leben” - eine seiner wirkungsmächtigsten (kleineren) Schriften ist, ist bekannt? Wir werden sehen, warum und: warum zu Recht.
Schließlich wird uns eine Auswahl seiner Aphorismen aus „Menschlich, Allzumenschliches” beschäftigen, von denen Nietzsche in der späteren Vorrede sagt, sie „enthielten Schlingen und Netze für unvorsichtige Vögel und beinahe eine ständige unvermerkte Aufforderung zur Umkehrung gewohnter Wertschätzungen und geschätzter Gewohnheiten. [...] Man hat meine Schriften eine Schule des Verdachts genannt, [...] glücklicherweise auch des Mutes, ja der Verwegenheit. In der That, ich selbst glaube nicht, dass jemals jemand mit einem gleich tiefen Verdachte in die Welt gesehn hat, und nicht nur als gelegentlicher Anwalt des Teufels, sondern ebenso sehr, theologisch zu reden, als Feind und Vorforderer Gottes.”
Ich will es nicht verbergen: Es ist vor allem der junge Nietzsche, den ich rückhaltlos schätze ...
Wo wir zu Gast sind:
Der „Silserhof” - Via da Baselgia 57 - 7515 Sils/Segl - Baselgia - Schweiz -, stellt sich folgendermaßen vor:
„Kein Hotel ‒ keine Jugendherberge ‒ aber ein Haus, das alles Wesentliche für einen unvergesslichen Aufenthalt bietet”.
Da das Haus kein Hotel im üblichen Sinn ist, können die Leistungen zu einem im Oberengadin konkurrenzlosen Preis angeboten werden. Dafür allerdings erwartet uns auch kein „Full-Service”, sondern nach dem Essen räumen wir etwa unser Geschirr selbst ab. Und abends zapfen wir uns „unser” Bier oder das Glas Wein selbst und notieren den Konsum auf einem Blatt.
Was wichtiger ist:
Der Silserhof liegt nur wenige hundert Meter entfernt vom Zentrum des Ortes mit dem Nietzsche-Haus , das wir selbstverständlich besichtigen werden. Nietzsche, Sommergast in Sils, verbrachte dort mehr als 600 Tage, alles in allem zusammengerechnet. Hier wurden viele seiner bahnbrechenden Gedanken reif.
Was wir ansonsten unternehmen:
Der Silserhof gewährt einen Blick hinüber zum Silsersee, auf dessen Halbinsel, der Chastè - zu der wir natürlich hinüber schlendern! - der berühmte Gedenkstein zu finden ist, auf dem eines der abgründigsten Gedichte Nietzsches eingemeißelt ist: »Oh Mensch! Gieb Acht! Was spricht die tiefe Mitternacht?« usw.
Ebenso selbstverständlich besuchen wir am benachbarten Silverplanasee jenen „mächtigen pyramidal aufgethürmten Block unweit Surlei”, dessen Anblick dem vorüberwandernden Nietzsche die folgenreiche Vision der „ewigen Wiederkehr” eintrug.
Auf dem Programm steht außerdem ein Besuch des Segantini-Museums in St. Moritz, das eigens für diesen großartigen Künstler und Zeitgenossen Nietzsches gebaut wurde.
Nicht zuletzt ergibt sich die Gelegenheit, sich mit der Bergbahn hinauf zum Corvatsch , 3303 m.ü.M., bringen zu lassen ‒ die Fahrt ist für die Gäste des Silserhofes kostenlos! Dort genießen wir dann den weiten Ausblick über die Bergwelt des Engadins.
Alles „Technische”, Kosten, An- und Abreise usw., finden Sie hier.
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Das Buch: „Zur Einführung der Philosophischen Praxis”
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1981 in Gießen bei Odo Marquard zum Thema „›Selbstverwirklichung‹ oder ›Die Lust und die Notwendigkeit‹. Amplifikation eines Hegelschen Kapitels aus der ›Phänomenologie des Geistes‹” abgelegt, ist ab jetzt hier im pdf-Format nachzulesen.
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