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Goethe Faust Philosophisch interpretiert Dr. Gerd Achenbach [Philosophische Praxis Gerd B. Achenbach] || nach oben springen || Startseite Achenbach-PP.de
Herbstakademie 2014
Goethes „Faust” im Kloster Drübeck bei Wernigerode
28. September bis 2. bzw. 3. Oktober 2014
Goethe, nicht nur ein guter und großer Mensch,
sondern eine Kultur ‒
Goethe ist in der Geschichte der Deutschen
ein Zwischenfall ohne Folgen.”
Nietzsche
Hier mögen Sie immerhin schon einmal sehen, wo wir tagen werden: in einem fein und liebevoll restaurierten (ehemaligen) Kloster in der Nähe des Harz- und Brocken-Ortes Wernigerode.
Kloster Drübeck
Kurz dazu: Das Kloster der Benediktinerinnen aus Ottonischer Zeit ‒ es war Otto I., der „den Heiligen in Drübeck” das nötige Land zueignete ‒, geriet in den Wirren von Reformation, Bauernaufständen und Dreißigjährigem Krieg in schwere Bedrängnis, brannte aus und blieb als Ruine zurück.
Erst Ende des 17. Jahrhunderts wurde es als „Damenstift” durch kurfürstliches Edikt und unter der Patronage des Grafen zu Stolberg-Wernigerode neu gegründet. Die zweitürmige Klosterkirche St. Vitus allerdings, aus dem 10./11. Jahrhundert, blieb erhalten und werden wir, wie die übrige Klosteranlage mit ihren berühmten Gärten, geführt besichtigen.
Die gesamte Anlage, von weitläufiger Natursteinmauer umfriedet, besticht heute durch die gelungene architektonische Versöhnung alter Bausubstanz (Kirche, Äbtissinenhaus, Weinkeller, Brauhaus, alter Mühle, Klosterladen und Café) mit modernen Anbauten (etwa für das Restaurant und einige Seminarräume).
Zum Programm:
Am Sonntag nach dem Abendessen - das Büffet eröffnet um 18:15 Uhr - sehen wir zur Einstimmung die klassische Faust-Inszenierung des Hamburger Schauspielhauses mit Gustav Gründgens als Mephisto und Will Quadflieg als Faust.
Dann gliedert sich das Seminar an den folgenden Tagen etwa nach folgenden Schritten:
1. Schritt. Zur Vorgeschichte des Faust-Stoffes, zum Volksbuch also sowie über „Gott und Teufel”.
2. Schritt. Weise Resignation, wissende Heiterkeit: „Zueignung” und das „Vorspiel auf dem Theater”.
3. Schritt. Theatralisch-theologisches Aufgebot und Abgesang auf’s Abendland: „Prolog im Himmel” und „Nacht”.
4. Schritt. Wirkungen: Nietzsche, Kierkegaard und Thomas Mann zu Goethe und seinem „Faust”.
5. Schritt. Gretchens Tragödie: „Bin weder Fräulein, weder schön”, „Meine Ruh’ ist hin”, „Und ihr Verbrechen war ein guter Wahn”.
6. Schritt. Der Motor, der Treiber und die Dialektik als „Geist, der stets verneint”: Mephistopheles.
7. Schritt. Meditation über „Gerichtet? ‒ Gerettet?”
Was ansonsten auf dem Programm steht:
Wir werden abends einige Teile aus der sicherlich ambitioniertesten Inszenierung des „Faust” von Peter Stein sehen ‒ mit Bruno Ganz als Faust. (Zum ersten Mal wurde in mehrtägiger Aufführung das gesamte Werk ohne jegliche Streichung auf die Bühne gebracht. Wir sehen der „Tragödie ersten Teil” und den Schluß von Faust II.)
Zudem werde ich Vertonungen lyrischer Szenen aus dem Faust einspielen: Franz Schuberts „Gretchen am Spinnrad” beispielsweise und den „König von Thule”.
Und selbstverständlich wir werden ‒ wie auch sonst ‒ an einem Nachmittag einen Ausflug unternehmen
Mein Vorschlag: Wir besuchen die nur 6 km entfernte alte Harzstadt Wernigerode, die seit der Wende eine höchst beachtliche Renaissance erlebt und sich in prächtiger, historisch bewahrter, beziehungsweise restaurierter Form präsentiert. Es ist immerhin die Stadt „am Fuße des Brocken” ... Wer mag, kann sich ja von dort zum Tausend-Meter-Berg der Walpurgisnacht-Hexen hinauf kutschieren lassen ...
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