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Philosophischen Herbst-Akademie 2018 im Kloster Loccum


Mittwoch, 7., bis Sonntag, 11. November 2018

  

Ein Fall tiefschwarzer Heiterkeit:



Wilhelm Busch. Humorist, Philosoph - oder:
                    „der gereimte Schopenhauer”

Seminarleitung: Dr. Gerd B. Achenbach

Wilhelm Busch Selbstporträt 1894
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Wilhelm Busch Selbstporträt 1894

Kloster Loccum
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Kloster Loccum

Bildergeschichten für Erwachsene:

„Die fromme Helene”, „Der heilige Antonius von Padua”, „Plisch und Plum” und anderes ‒

dazu philosophische Lyrik:

„Kritik des Herzens”, „Schein und Sein” sowie einige seiner ‒ zu Unrecht unbekannten ‒ Märchen ...

     „Aber hier, wie überhaupt,
     Kommt es anders, als man glaubt.”

     
(W. Busch, Plisch und Plum)

Wilhelm Busch als Philosoph? Allerdings.    Und keineswegs nur der „gereimte” oder illustrierte Schopenhauer ‒ mein Lehrer Odo Marquard titulierte ihn einst so und fügte an, was nicht heißen solle, daß Schopenhauer „ungereimt” sei. Kluges Bonmot.

Ich gebe ein Beispiel: Wer hätte einen so abgründig klugen Kommentar zu den Verlockungen geschrieben, dieser Welt auf abgekürztem Wege zu entrinnen, wie er ‒ und brauchte nicht mehr als drei Strophen dafür?

    Das glaube mir – so sagte er –
    Die Welt ist mir zuwider,
    Und wenn die Grübelei nicht wär,
    So schöss’ ich mich darnieder.

    Was aber wird nach diesem Knall
    Sich späterhin begeben?
    Warum ist mir mein Todesfall
    So eklig wie mein Leben?

    Mir wäre doch, potzsapperlot,
    Der ganze Spaß verdorben,
    Wenn man am Ende gar nicht tot,
    Nachdem daß man gestorben.

Darüber ‒ kurz und knapp als Titel ‒ ein einziges Wort: „Dilemma”.

Übrigens zitiert man Wilhelm Busch allzu oft strikt sinnentstellend. Hier ein Beispiel: Wer kennte nicht ...

    Es ist ein Brauch von alters her:
    Wer Sorgen hat, hat auch Likör!

Doch im Falle der Helene ist es ausgemacht gerade so, daß es am Ende der Likör ist, der ihr Sorgen macht ... Denn beim Griff zur Flasche

    fällt die Lampe um
    Gefüllt mit dem Petroleum.
    Und hilflos und mit Angstgewimmer
    Verkohlt dies fromme Frauenzimmer.


Zuletzt sieht man - aufgezeichnet -

    ... ihre Trümmer rauchen,
    Der Rest ist nicht mehr zu gebrauchen.


Mithin: Wer Sorgen hat, hat auch Likör ...? Wilhelm Busch, der Undercover-Philosoph, hat’s „in sich” ...

Den richtigen Kommentar zur Stelle hatte Robert Gernhardt, der im noblen Eichborn-Verlag eine Auswahl aus der Werk des Wilhelm Busch veröffentlichte und durch einen Essay ergänzte:

    »Es ist ein Brauch von alter her / Wer Sorgen hat, hat auch Likör«,
    lautet eines seiner geflügelten Worte, welchem lediglich entgegenzuhalten wäre,
    daß Wilhelm Busch als Sorgenbrecher weitaus bessere Dienste zu leisten imstande ist.


Eine Überraschung für die meisten dürfte werden, was ich als Auswahl aus seinen Märchen vorstelle, von denen er 41 (!) verfaßte. Kleine Geschichten im Volkston voller Weisheit.

Wir werden aber nicht nur Busch auf neue Weise kennenlernen, sondern im Hintergrunde den, der Pate stand für seinen hintersinnigen Humor: Arthur Schopenhauer.

So ließe sich, was uns erwartet, eine „doppelte Bildungsreise” nennen: Auf der einen Seite die Texte und Bilderfolgen dieses unvergleichlichen Humoristen („außer vielleicht Lichtenberg hat es keinen Ebenbürtigen in deutscher Sprache gegeben", urteilte in einem Brief Albert Einstein über ihn) ‒ das ist der einschränkungslos vergnügliche Teil des Programms ‒, auf der andern Seite einige Blicke in die Philosophie des konsequenten Pessimisten Arthur Schopenhauer.

Beiläufig gefragt: Wissen Sie, daß sich W.B. zu dem von ihm verehrten Schopenhauer mehr als einmal explizit geäußert hat? In „Was mich betrifft” bekennt er sich zur Lektüre Darwins, „der unvergessen blieb, als ich mich nach Jahren mit Leidenschaft und Ausdauer in den Schopenhauer vertiefte. Die Begeisterung für die beiden hat allerdings inzwischen etwas nachgelassen. Ihr Schlüssel scheint mir wohl zu mancherlei Türen zu passen in dem verwunschenen Schloß dieser Welt, nur nicht zur Ausgangstür”. Glänzend formuliert bzw. eingepackt ...

In einem Brief (von 1906) schreibt er ‒ hintergründig wie je ‒ vom „großen, grimmen Schopenhauer”:

Eigentlich hat's ja nicht viel auf sich mit dem besten Pessimismus. An dem Glücklichen gleitet er ab, wie Wasser an der pomadisierten Ente, und der Unglückliche weiß ohne weiters Bescheid.

Soviel steht fest: Viel Stoff, um nachzudenken ...

Was wir ansonsten unternehmen:

Geplant ist selbstverständlich ein Besuch des nur 10 Auto-Minuten entfernten Geburtshauses von Wilhelm Busch in Wiedensahl , heute als Museum hergerichtet, und eventuell des nur 18 km weiten, sehenswerten Badeortes Steinhude  am Steinhuder Meer .

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