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Augustinus mit Dr. Achenbach in Erfurt [Philosophische Praxis Gerd B. Achenbach] || nach oben springen || Startseite Achenbach-PP.de

Die GPP e.V. lädt ein zur

„Frühlingsakademie” 2015, vom 11. April bis 15. April in der „Lutherstätte Evangelisches Augustinerkloster zu Erfurt”

Das Thema:

Augustinus und Luther - Zwei gewaltige Geister, die Epoche machten ...


Seminarleitung: Dr. Gerd Achenbach

Eine Veranstaltung an jenem Ort, wo die späteren Eruptionen, die Europa verändern sollten, zu gären begannen, wo also Luther als Jünger des Augustinus noch Mönch war - in Erfurt.

Der Dom zu Erfurt
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Der Dom zu Erfurt

Wo wir zu Gast sein werden - und schon einmal, damals zu Meister Eckhart, sehr gern zu Gast waren -, und zwar in der „Lutherstätte Evangelisches Augustinerkloster zu Erfurt” , sehen Sie/seht Ihr hier .

Augustinus und Luther? Wird da nicht mancher denken: Was für eine Zusammenstellung! Der Kirchenvater und der Rebell, dessen Werk schließlich die Spaltung der Kirche war?

Wir werden sehen: Die beiden, wuchtige, widersprüchliche, auch zerrissene, über alles Maß unruhige Geister, Radikale zumal, Menschen der äußersten Entschlossenheit einerseits, zartfühlend andererseits, um Gott werbende Seelen - der eine wie der andere sind ein Faszinosum und werden es für immer bleiben (wenn wir einmal vom seichten Luther-Dekaden-Geplätscher des evangelisch-kirchenamtlichen Festkomitees absehen ...)

Augustinus war schon immer der eine, an dem die Geister sich schieden - ein Ärgernis den Gesettelten und eine Torheit für die andern, die der Religion gern den Stachel ausziehen möchten, um sie unter den Weltkindern gesellschaftsfähig zu machen -, und Luther? Macht den Braven heute nicht weniger Verlegenheit.

Kürzlich hat in der FAZ Christian Geyer - sehr zu Recht - gegen die Kleinmacherei des Reformators protestiert und tapfer festgestellt:

Verfehlt ist eine Luther-Memoria, die in ihrer vergeblichen Liebesmüh, den Reformator zum gesamtgesellschaftlichen Event zu machen, gerade das verdeckt, was an ihm zu fesseln vermag: seine charakterliche und religiöse Widerborstigkeit; seine psychosomatische Unwucht; die von Beklommenheiten unterfangene, ungeheure Energie seines Schaffens. Mit anderen Worten: Luther, diese von brachialen wie zärtlichen Impulsen gleichermaßen befeuerte Ausnahmeerscheinung, darf nicht zum Opfer einer smarten Luther-Ideologie werden. Sein Reiz ist hin, sobald man ihn als glatten Apostel einer Mainstream-Moderne verzeichnet. Sein Charisma erlischt, sobald man ihn als säkulare Freiheitsstatue in Stein hauen will.
(FAZ vom 18.1.2014, S. 11, "So hat sich Luther das nicht vorgestellt")

Wir werden in diesen Tagen - und diesem historischen Ambiente - also zwei Denker und Streiter kennenlernen, deren gemeinsame Unruhe vielleicht in keinem Wort so deutlich sich ausspricht, wie im Bekenntnis des Augustin:
  „Ruhelos ist unser Herz, bis es ruhet in dir.”
Das hätte von Luther sein können.

Von Augustinus wird dessen beispiellose Selbstdarstellung - werden also die „Confessiones” -, wird sein gewaltiger Dialog mit seinem Gott im Mittelpunkt unseres Seminars stehen, von Luther werde ich eine eigenwillige Auswahl aus seinem Werk mitbringen, nicht zuletzt einiges aus seinen „Tischgesprächen”.

Und um zu warnen: Es wird mir ein Vergnügen sein, auch noch zu dem Luther zu stehen, den die Kirchenoberen (vom Typ Margot Käsmann) am liebsten, begleitet von peinlichen Gesten des „Fremdschämens”, in der Versenkung veschwinden ließen ...

In einem Ausschnitt aus Walter Kaspers neuem Buch „Papst Franziskus - Revolution der Zärtlichkeit und der Liebe”, den jetzt (am 19. Februar) DIE ZEIT als Vorabdruck brachte, kommt Kaspar - was ich sehr begrüße - auf eben jene Konstellation zu sprechen, die uns im April in Erfurt beschäftigen wird: auf die des Augustinus und Luther. Ich zitiere:

Bereits die ersten Abschnitte seines Apostolischen Schreibens Evangelii gaudium zeigen, dass es bei der Freude des Evangeliums nicht zuerst um die Überwindung sozialer Ungerechtigkeit geht, sosehr dies Franziskus am Herzen liegt. Der Ansatz reicht tiefer. Es geht um die Freud- und Schwunglosigkeit, die innere Leere und die Vereinsamung des in sich verschlossenen Menschen und seines in sich verkrümmten Herzens. Das in sich verkrümmte Herz (cor incurvatum) ist bei Augustinus wie bei Martin Luther ein bekanntes Motiv, um die Situation des unerlösten Menschen zu beschreiben. Daran knüpft Franziskus mit seiner Rede von der Selbstbezogenheit an. Letztlich geht seine Kritik an der Freud- und Schwunglosigkeit zurück auf das, was seit den frühen Wüstenvätern bis hin zu Thomas von Aquin als Grundsünde und als Urversuchung des Menschen gilt: die acedia, die Trägheit des Herzens, die nach unten ziehende Schwerkraft, die Schwerfälligkeit, der Überdruss an geistlichen Dingen, der zur Traurigkeit dieser Welt führt.
Diese Zeitanalyse ist kein frommes Gedankenwerk. Ähnliche Analysen finden sich bei vielen bedeutenden und maßgebenden Denkern des letzten Jahrhunderts. Schon Soren Kierkegaard und dann etwas anders Romano Guardini haben von der Schwermut gesprochen, Martin Heidegger von der Angst als Grundbefindlichkeit, Jean Paul Sartre vom Überdruss des heutigen Menschen. Ironisch hat Friedrich Nietzsche den »letzten Menschen« beschrieben, der sich mit dem kleinen banalen Glück zufriedengibt, dem aber kein Stern mehr leuchtet. »>Was ist Liebe? Was ist Schöpfung? Was ist Sehnsucht? Was ist Stern?< ‒ so fragt der letzte Mensch und blinzelt.«

Über die „technischen” Details - Kosten, Anmeldeformalitäten etc. - lesen Sie/lest alles Nötige hier.

 




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