Aktuelle Seiten-Auswahl:
- Startseite
- » Archiv
- » Aktivitäten seit 2005
- » Herbstakademie Nackenheim Zuckmayer
Herbstakademie Nackenheim Zuckmayer [Philosophische Praxis Gerd B. Achenbach] || nach oben springen || Startseite Achenbach-PP.de
Die Gesellschaft für Philosophische Praxis GPP lädt ein zur
in dem Carl Zuckmayer vor 120 Jahren zur Welt kam
Eine viertägige philosophisch-literarische Reise auf den Spuren des dramatischen Genies
und literarischen Könners Carl Zuckmayer
Samstag abend, 15. Okt., bis Mittwoch mittag, 19. Okt. 2016
im Landhotel St. Gereon in Nackenheim am Rhein
Das Thema:
Carl Zuckmayer:
Das dramatische Genie, der literarische Könner
Ich bin überzeugt: Dieser Meister der Bühnenwirksamkeit, dieser Theatermann durch und durch, der groß darin war, dem Kleinen gerecht zu werden - Carl Zuckmayer ist unter den deutschen Schriftstellern einer der verkanntesten, und dies vollständig zu Unrecht. Dabei: Das Publikum hat ihn eigentlich immer geliebt, war hingerissen von seinen Stücken, gerührt auch und innerlichst bewegt. Wer hätte auch je einen solchen inneren Monolog zu schreiben verstanden, wie ihn Zuckmayer seinem armen Schuster Voigt in den Mund zu legen verstand:
Oder: In „Des Teufels General” ist der junge Leutnant Hartmann verunsichert, denn bei der Beschaffung des sauberen Ariernachweises tauchte zu seinem Entsetzen eine jüdische Großmutter auf. Da nimmt ihn sich General Harras beiseite, tritt mit ihm hinaus auf die Terrasse, von der aus der nächtliche Lauf des Rheines zu übersehen ist, und klärt ihn nun auf - und zwar so (ein vorzügliches Stück Philosophischer Praxis, nota bene ...):
Kurzkommenar: Das ist Klasse. Im Theaterfach Dialog eine „Klasse für sich”. Das war Zuckmayers Stärke.
Ich habe vor, sowohl den „Hauptmann von Köpenick” als auch „Des Teufels General” vorzustellen, den „Fröhlichen Weinberg”, der den Nackenheimern zunächst gar nicht gefallen wollte ..., werde ich unter den Gesichtspunkt rücken: Gibt es ein intellektuelles (= intellektuell begründbares) Eigenrecht auf eine volksnahe, von meinetwegen „bodenständige” Theaterliteratur - oder gehört die in die Schublade „Unterhaltung”, mit der das noble Denken nichts zu tun haben möchte?
Ich werde außerdem mit der (wie ich meine: vorzüglichen) Rede Zuckmayers anläßlich der Verleihung des Heinrich-Heine-Preises an ihn bekannt machen („Heinrich Heine, der liebe Gott und ich”).
Und ich werde eine Antwort auf die Frage versuchen: Warum ein solcher Schriftsteller wie dieser Zuckmayer nahezu in Vergessenheit geraten konnte (wohin er ganz und gar nicht gehört!). Ob er den Deutschen womöglich allzu „deutsch” war - ein, was er seinerseits von Heine sagte: „unverbesserlicher Deutscher” ...?
Gewöhnlich liegen unseren Seminaren Texte zugrunde und den Anfang macht das Lesen (bzw. das „Gelesen-Haben”).
Zuckmayer aber ist nicht der Mann, dessen Werke man primär lesen sollte ‒ die muß man sehen, muß sie erleben, die gehören auf die Bühne. Das ist wie mit einem schmackhaften Gericht: Das schmecken Zunge und Gaumen ‒ die Augen werden vom Lesen des Kochrezeptes nicht satt.
Mit andern Worten: Ich werde Zuckmayers Theaterkunst einmal anders auftischen; zuerst sehen wir seine Stücke, die in vorbildlichen Inszenierungen überliefert sind, so die des Helmut Käutner (mit Heinz Rühmann als Voigt und Curd Jürgens als Harras) sowie Theodor Grädlers kongeniale Verfilmung der Katharina Knie mit Attila Hörbiger und Tochter Christiane Hörbiger (die hier im Stück auch Vater und Tochter sind ...).
Und dann erst, im Anschuß sprechen wir über die Stücke ‒ auch darüber, was sie in uns auslösten, in uns erregten.
Als Text hingegen (und Gedankenfolge) präsentiere ich Zuckmayers Rede auf Heinrich Heine.
Übrigens: Wer Zuckmayer lesen möchte, mag seine Autobiographie zur Hand nehmen, Als wär’s ein Stück von mir. Soviel als Tip meinerseits.
Noch zwei Hinweise:
An einem der Abende werden wir eine Weinprobe im Weingut Norbert Mann, wenige Schritte von unserem Tagungshotel entfernt, genießen können, in einem Haus, das zahlreiche prämierte Weine vinifiziert und dessen Weine mancher Besucher unserer Freitag-Vorträge bereits kennt (und wohl zu schätzen weiß).
So fügt es sich auch gut, daß der geschmackvoll hergerichtete Seminarraum des Hotels die ehemalige Kelterei ist, in der damals (bei der Büchner-Veranstaltung) einzig die Akustik zu wünschen übrig ließ.
Diesmal aber wird unsere neue „Bose”-Anlage für bestes (auditives) Verstehen sorgen ...
Alles weitere und nähere (Kosten, Technisches etc.) siehe hier.
Und noch drei Zitate von drei ausgemachten „Theaterleuten” ...:
Er sei „der große Blutspender des deutschen Theaters” gewesen, ein Mann, „der dem Volke aufs Maul geschaut und sein Herz abgehört hat”.
Siegfried Melchinger, der Theaterkritiker:
„Wenn es Zuckmayer nicht gäbe, so müßte man ihn erfinden, denn er ist Brot und Wein für den Menschen.”
Und der bekannte Intendant und Theater-Regisseur Heinz Hilpert, der zahlreiche Stücke Zuckmayers zur Uraufführung brachte (Chef u.a. des Deutschen Theaters Berlin und des Wiener Theaters in der Josefstadt):
„Stark, weit und groß, straff in der Komposition, klar und einfach im Stil und von einer herrlichen Plastik im Wort”, das sei es, was die Kunst „dieses Dichters und deutschen Menschen guten Willens schlechthin” ausmache, „sein nie täuschender Instinkt für Menschen und Lebenssituationen, für Gefährdung und Unversehrbarkeit, seine große Liebeskraft, ... sein zwingender Instinkt für Einfachheit, ... seine Volkstümlichkeit, im besten, nicht im rosaroten Sinne.”
Warenkorb
Die Neuigkeit: Die „Meister-Klasse Philosophische Praxis”
Der zweijährige Meisterkurs
Alles Nähere dazu hier.
Das neue Buch ist erschienen: „Philosophie der Philosophischen Praxis”
Das Buch: „Zur Einführung der Philosophischen Praxis”
Meine Dissertation über Hegel
1981 in Gießen bei Odo Marquard zum Thema „›Selbstverwirklichung‹ oder ›Die Lust und die Notwendigkeit‹. Amplifikation eines Hegelschen Kapitels aus der ›Phänomenologie des Geistes‹” abgelegt, ist ab jetzt hier im pdf-Format nachzulesen.
Audio-CDs sortiert
Die Texte und Tonträger der Philosophischen Praxis ab sofort nach Themen und Namen sortiert! Stöbern Sie im Katalog.
Unsere Anschrift
„Haus der Philosophie”
Hartungen 64
I-39016 St. Nikolaus/Ulten
0049 170 3019945
post@gerd-achenbach.de laura.adrian@web.de.