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Texte und Tonträger [Philosophische Praxis Gerd B. Achenbach] || nach oben springen || Startseite Achenbach-PP.de
Gerd B. Achenbach: Jan Assmanns "mosaische Unterscheidung" u. Sloterdijks "Im Schatten des Sinai"
Freitag-Vortrag vom 13. September 2013
CD Nr. 388
CD Nr. 388
Jan Assmanns Kampfansage an das monotheistische Wahrheitsmonopol
Es war der Ägyptologe Jan Assmann, der mit dem von ihm geprägten Begriff der „mosaischen Unterscheidung” - nicht zuletzt inspiriert durch die Rezeption des „Mann Moses” von Sigmund Freud - auf die gefährlichen Potentiale des Monotheismus aufmerksam machte und damit eine beachtliche Diskussion auslöste. Die „Hoch-” und „Buchkulturen” werden von ihm ihres ausschließenden Wahrheitsanspruchs wegen als „Gegenreligionen” tituliert, die ihren Geltungsvorrang logischerweise durch die Negation der „Heiden”, „Ungläubigen”, „Götzendiener” behaupteten.
Literatur: Jan Assmann, Moses der Ägypter. Entzifferung einer Gedächtnisspur (2000); drs., Die Mosaische Unterscheidung oder der Preis des Monotheismus (2003); drs., Monotheismus und die Sprache der Gewalt (2004).
Inzwischen aber ist die Diskussion fast unübersichtlich geworden: Unter dem Eindruck von subtil argumentierenden Einwänden gegen seine These - u.a. von Rolf Schieder vorgetragen ("Sind Religionen gefährlich?", darin v.a. das Kapitel "Die Monotheismusthese, oder: Ist Mose für religiöse Gewalt verantwortlich?"), aber auch von Richard Wolin und Marcia Pally in den USA sowie von Micha Brumlik hier bei uns - hat Assmann seine Position einerseits entschärft (nicht mehr "wahr" und "falsch" sei die wesentliche mosaische Unterscheidung, sondern die von "Freund und Feind"), andererseits entstehen nunmehr neue geistige Koalitionen zu den gleichfalls höchst radikalen Rekonstruktionen der Religionsgeschichte, mit denen sich Peter Sloterdijk seit einiger Zeit in die Öffentlichkeit wagt, so in "Gottes Eifer. Der Kampf der drei Monotheismen" und neuerdings in dem seinem Umfang nach kleineren Buchbeitrag "Im Schatten des Sinai", in dem Sloterdijk ebenfalls versucht, mit der Einführungen einiger Korrekturen am ursprünglichen Unterscheidungsverfahren Assmanns dessen Stoßrichtung dennoch beizubehalten.
Dieser Abend diente in erster Linie der Absicht, eine sehr heftige, tiefe Gräben aufreißende Diskussion verständlich zu machen.
(Bild: Der Moses des Michelangelo, Quelle Wikipedia)
Assmanns anfängliche Hauptthesen, zusammengestellt von Erich Zenger, finden Sie auf folgender Internet-Seite: "http://www.theologie-systematisch.de/gotteslehre/2/assmann.htm".
Es war der Ägyptologe Jan Assmann, der mit dem von ihm geprägten Begriff der „mosaischen Unterscheidung” - nicht zuletzt inspiriert durch die Rezeption des „Mann Moses” von Sigmund Freud - auf die gefährlichen Potentiale des Monotheismus aufmerksam machte und damit eine beachtliche Diskussion auslöste. Die „Hoch-” und „Buchkulturen” werden von ihm ihres ausschließenden Wahrheitsanspruchs wegen als „Gegenreligionen” tituliert, die ihren Geltungsvorrang logischerweise durch die Negation der „Heiden”, „Ungläubigen”, „Götzendiener” behaupteten.
Literatur: Jan Assmann, Moses der Ägypter. Entzifferung einer Gedächtnisspur (2000); drs., Die Mosaische Unterscheidung oder der Preis des Monotheismus (2003); drs., Monotheismus und die Sprache der Gewalt (2004).
Inzwischen aber ist die Diskussion fast unübersichtlich geworden: Unter dem Eindruck von subtil argumentierenden Einwänden gegen seine These - u.a. von Rolf Schieder vorgetragen ("Sind Religionen gefährlich?", darin v.a. das Kapitel "Die Monotheismusthese, oder: Ist Mose für religiöse Gewalt verantwortlich?"), aber auch von Richard Wolin und Marcia Pally in den USA sowie von Micha Brumlik hier bei uns - hat Assmann seine Position einerseits entschärft (nicht mehr "wahr" und "falsch" sei die wesentliche mosaische Unterscheidung, sondern die von "Freund und Feind"), andererseits entstehen nunmehr neue geistige Koalitionen zu den gleichfalls höchst radikalen Rekonstruktionen der Religionsgeschichte, mit denen sich Peter Sloterdijk seit einiger Zeit in die Öffentlichkeit wagt, so in "Gottes Eifer. Der Kampf der drei Monotheismen" und neuerdings in dem seinem Umfang nach kleineren Buchbeitrag "Im Schatten des Sinai", in dem Sloterdijk ebenfalls versucht, mit der Einführungen einiger Korrekturen am ursprünglichen Unterscheidungsverfahren Assmanns dessen Stoßrichtung dennoch beizubehalten.
Dieser Abend diente in erster Linie der Absicht, eine sehr heftige, tiefe Gräben aufreißende Diskussion verständlich zu machen.
(Bild: Der Moses des Michelangelo, Quelle Wikipedia)
Assmanns anfängliche Hauptthesen, zusammengestellt von Erich Zenger, finden Sie auf folgender Internet-Seite: "http://www.theologie-systematisch.de/gotteslehre/2/assmann.htm".
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