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Texte und Tonträger [Philosophische Praxis Gerd B. Achenbach] || nach oben springen || Startseite Achenbach-PP.de
Gerd B. Achenbach: Eine außer-ordentliche Konstellation - Carl Schmitt und Jacob Taubes
Freitag-Vortrag am 10. Februar 2012
CD Nr. 347 inkl. Material
CD Nr. 347 inkl. Material
„Diffamierungen und Todesurteile erfolgen heute durch die Presse.”
(Carl Schmitt)
Es gilt, eine Wiedergutmachung zu versuchen. Die Süddeutsche Zeitung - ansonsten ein Blatt, dem man redaktionelle Seriosität nicht absprechen möchte - hat sich kürzlich bereit gefunden, einer Verunglimpfung Raum zu geben, die einer Rufmordkampagne gleichkommt. Im Just-Milieu der späten Bundesrepublik ist es unter geistigen Mitläufern und Moraltrompetern offenbar gestattet, auf einige mißliebige - den Anfeindern unverständliche - Geister zur Hatz zu blasen. Zu denen, über die man sich solcherart wutschäumend zu ereifern für berechtigt hält - über sie denkt man nicht nach, sie stellt man an die Wand, fertig mit seinem Urteil, das nichts als ein dumpfes Gerücht ist -, zu ihnen gehören offenbar der Staatsrechtler Carl Schmitt und für manche auch der jüdische Religionsphilosoph Jacob Taubes, der jeden Anspruch auf respektvolle Behandlung offenbar allein dadurch verloren hat, daß er mit dem „rasenden Antisemiten Schmitt” in engem Kontakt und geistigem Austausch stand, ja, ihn mehrfach freundschaftlich in Plettenberg besuchte.
Da ich beide Autoren bereits in früheren Freitag-Vorträgen mit aufrichtigem Interesse behandelt habe und ich schon dadurch, der Logik jenes SZ-Artikels nach, dem Kreis der Verdächtigen und Anrüchigen zugerechnet werden müßte - wie dann allerdings auch gleich eine weitere imposante Zahl sonst eher angesehener und geschätzter Zeitgenossen, wie etwa die Verfassungsjuristen und Staatsrechtler Ernst Forsthoff, Ernst-Wolfgang Böckenförde, Joseph H. Kaiser sowie der spätere Bundespräsident Roman Herzog, die hochgeschätzten Historiker Reinhard Koselleck und Christian Meyer (um unter den Historikern mit „zweifelhaften Kontakten” zu Schmitt nur sie zu nennen ...), unter den Philosophen von Rang Hans Blumenberg, Hermann Lübbe, Odo Marquard, Robert Spaemann, Alexandre Kojève und Walter Benjamin, unter den sonst namhaften Wissenschaftlern, Denkern, Schriftstellern und Journalisten nur zu nennen: Prof. Julien Freund, Rolf Schroers, Johannes Gross, Rudolf Augstein, Rüdiger Altmann, Nicolaus Sombart, Gustav von Schmoller und, last but not least, horribile dictu, Hugo Ball und Ernst Jünger ... -, so halte ich es für meine Pflicht, einmal einer solchen öffentlichen Diffamierung und geistigen Hinrichtung entschieden entgegenzutreten und denen, die da mit Unflat und Schmutz beworfen wurden, beizustehen.
Es gibt Ereignisse in der medialen Öffentlichkeit, zu denen das Gewissen zu schweigen verbietet.
Dabei geht es nicht um den (übrigens aus dem Bergischen stammenden) Autor jenes Pamplets; Hans-Martin Lohmann, zeitweise Herausgeber der „Psyche”, verdient weiter keine Aufmerksamkeit. Sein arrogant-selbstgerechter Auftritt trägt allerdings einige für die (un-)geistige Verfassung unseres Landes beängstigend symptomatische Züge. Darum werde ich mich der Mühe unterziehen, mir sein Machwerk gründlich anzusehen - um es dann im Geiste und im Sinne der verunglimpften Denker Schmitt und Taubes zu „deuten”. Eine Art Aufmerksamkeits-Umkehr sozusagen ...
Ich werde der haltlosen Rezension des SZ-Autors Lohmann also mit Aufklärungen u. a. aus Jacob Taubes’ Büchlein „Ad Carl Schmitt. Gegenstrebige Fügung” (Merve-Verlag Berlin 1987) antworten, doch natürlich ebenso aus dem inkriminierten Band, der jetzt den Briefwechsel der beiden öffentlich macht: Jacob Taubes, Carl Schmitt: Briefwechsel. Hrsg. von H. Kopp-Oberstebrink, T. Palzhoff und M. Treml, München 2012.
(Carl Schmitt)
Es gilt, eine Wiedergutmachung zu versuchen. Die Süddeutsche Zeitung - ansonsten ein Blatt, dem man redaktionelle Seriosität nicht absprechen möchte - hat sich kürzlich bereit gefunden, einer Verunglimpfung Raum zu geben, die einer Rufmordkampagne gleichkommt. Im Just-Milieu der späten Bundesrepublik ist es unter geistigen Mitläufern und Moraltrompetern offenbar gestattet, auf einige mißliebige - den Anfeindern unverständliche - Geister zur Hatz zu blasen. Zu denen, über die man sich solcherart wutschäumend zu ereifern für berechtigt hält - über sie denkt man nicht nach, sie stellt man an die Wand, fertig mit seinem Urteil, das nichts als ein dumpfes Gerücht ist -, zu ihnen gehören offenbar der Staatsrechtler Carl Schmitt und für manche auch der jüdische Religionsphilosoph Jacob Taubes, der jeden Anspruch auf respektvolle Behandlung offenbar allein dadurch verloren hat, daß er mit dem „rasenden Antisemiten Schmitt” in engem Kontakt und geistigem Austausch stand, ja, ihn mehrfach freundschaftlich in Plettenberg besuchte.
Da ich beide Autoren bereits in früheren Freitag-Vorträgen mit aufrichtigem Interesse behandelt habe und ich schon dadurch, der Logik jenes SZ-Artikels nach, dem Kreis der Verdächtigen und Anrüchigen zugerechnet werden müßte - wie dann allerdings auch gleich eine weitere imposante Zahl sonst eher angesehener und geschätzter Zeitgenossen, wie etwa die Verfassungsjuristen und Staatsrechtler Ernst Forsthoff, Ernst-Wolfgang Böckenförde, Joseph H. Kaiser sowie der spätere Bundespräsident Roman Herzog, die hochgeschätzten Historiker Reinhard Koselleck und Christian Meyer (um unter den Historikern mit „zweifelhaften Kontakten” zu Schmitt nur sie zu nennen ...), unter den Philosophen von Rang Hans Blumenberg, Hermann Lübbe, Odo Marquard, Robert Spaemann, Alexandre Kojève und Walter Benjamin, unter den sonst namhaften Wissenschaftlern, Denkern, Schriftstellern und Journalisten nur zu nennen: Prof. Julien Freund, Rolf Schroers, Johannes Gross, Rudolf Augstein, Rüdiger Altmann, Nicolaus Sombart, Gustav von Schmoller und, last but not least, horribile dictu, Hugo Ball und Ernst Jünger ... -, so halte ich es für meine Pflicht, einmal einer solchen öffentlichen Diffamierung und geistigen Hinrichtung entschieden entgegenzutreten und denen, die da mit Unflat und Schmutz beworfen wurden, beizustehen.
Es gibt Ereignisse in der medialen Öffentlichkeit, zu denen das Gewissen zu schweigen verbietet.
Dabei geht es nicht um den (übrigens aus dem Bergischen stammenden) Autor jenes Pamplets; Hans-Martin Lohmann, zeitweise Herausgeber der „Psyche”, verdient weiter keine Aufmerksamkeit. Sein arrogant-selbstgerechter Auftritt trägt allerdings einige für die (un-)geistige Verfassung unseres Landes beängstigend symptomatische Züge. Darum werde ich mich der Mühe unterziehen, mir sein Machwerk gründlich anzusehen - um es dann im Geiste und im Sinne der verunglimpften Denker Schmitt und Taubes zu „deuten”. Eine Art Aufmerksamkeits-Umkehr sozusagen ...
Ich werde der haltlosen Rezension des SZ-Autors Lohmann also mit Aufklärungen u. a. aus Jacob Taubes’ Büchlein „Ad Carl Schmitt. Gegenstrebige Fügung” (Merve-Verlag Berlin 1987) antworten, doch natürlich ebenso aus dem inkriminierten Band, der jetzt den Briefwechsel der beiden öffentlich macht: Jacob Taubes, Carl Schmitt: Briefwechsel. Hrsg. von H. Kopp-Oberstebrink, T. Palzhoff und M. Treml, München 2012.
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