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Texte und Tonträger [Philosophische Praxis Gerd B. Achenbach] || nach oben springen || Startseite Achenbach-PP.de
Gerd B. Achenbach: "Plutarch" (45 bis 120 n. Chr.)
Freitag-Vortrag vom 2. Juli 2010
CD Nr. 292
CD Nr. 292
"Sättigt eure Seelen an Plutarch!"
(Nietzsche)
Plutarch - der besondere, der einzigartige, der "moderate" und dennoch wohlentschlossene Autor, Denker, Philosoph und "Praktiker"
Plutarch aus Chaironeia - er lebte ca. 45 bis 120 n. Chr., war mithin Zeitgenosse der vier Evangelisten -, weltgewandt, weitgereist, gebildet, ein aufgeschlossen freundlicher, aus Erfahrung kluger Grieche, Sohn aus altem, wohlhabendem, hochangesehenem Geschlecht, betraut mit höchsten staatlichen und religiösen Ämtern, ist einer der Ahnherren Philosophischer Praxis.
"Philosophie", wurde zu Recht von ihm gesagt, war "für ihn in erster Linie Seelenheilkunde, der Philosoph ein Seelenarzt".
Zu philosophieren, anders formuliert, galt ihm als nötig, um die Belastungen des Lebens zu ertragen, Verlockungen, die uns ruinieren, zu widerstehen, Chancen, die uns besser, heiterer, auch gelassener und unaufgeregter werden lassen, zu nutzen und überhaupt uns um uns selbst und um ein Leben zu bemühen, das unsere Zustimmung verdient.
Wie der philosophische Praktiker nicht anders war auch Plutarch nicht eitel, was die Themen anging, von denen er sich gedanklich (und existenziell = persönlich) herausfordern ließ.
Mit andern Worten: Plutarch war als Philosoph höchst "unakademisch”. Was ihn nicht entehrt.
Übrigens ist nicht leicht zu entscheiden, wie so ein früher Autor eigentlich zu lesen ist.
Sollen wir - was geradezu schrecklich leicht fiele - zu seinem Lobe heraussuchen, was ihn uns so nah sein läßt (und was dann unserer Zeitgenossen-Eitelkeit guttut)?
Da gäbe es allerdings vieles, was den gesinnungsfrohen Gegenwartsmenschen Zustimmung entlockte: Sein Kosmopolitismus, die List, mit der er "eine junge Philosophin" in einen Männerklub einführt und zu Ansehen bringt, die Sympathie, die er für fremde Kulturen und Religionen hegt, als habe er bereits Lessing gelesen, sein Engagement für die Tiere etc.
Aber vielleicht ist uns viel bekömmlicher, seine Fremdartigkeit, seine Sperrigkeit, seine Unverträglichkeit mit unseren Modernitätsvorurteilen herauszukehren,
damit sich unsere Augen an fremdes, ungewohntes Licht gewöhnen und endlich einmal sehen, was uns wahrzunehmen abtrainiert wurde ...
Das ist es, was ich versucht habe, u. a. durch die Vorstellung eines wirklich sehr eigenwilligen "Symposiums", das Plutarch als Treffen der "sieben Weisen" des alten Griechenlands inszenierte: Eine kleine Schrift, die zeigt, daß in Wahrheit selbst Ältestes noch immer (oder gerade) beachtenswert sein kann.
(Noch ein Hinweis: Es gibt bei Wikipedia einen durchaus lesenswerten Artikel zu Plutarch.)
(Nietzsche)
Plutarch - der besondere, der einzigartige, der "moderate" und dennoch wohlentschlossene Autor, Denker, Philosoph und "Praktiker"
Plutarch aus Chaironeia - er lebte ca. 45 bis 120 n. Chr., war mithin Zeitgenosse der vier Evangelisten -, weltgewandt, weitgereist, gebildet, ein aufgeschlossen freundlicher, aus Erfahrung kluger Grieche, Sohn aus altem, wohlhabendem, hochangesehenem Geschlecht, betraut mit höchsten staatlichen und religiösen Ämtern, ist einer der Ahnherren Philosophischer Praxis.
"Philosophie", wurde zu Recht von ihm gesagt, war "für ihn in erster Linie Seelenheilkunde, der Philosoph ein Seelenarzt".
Zu philosophieren, anders formuliert, galt ihm als nötig, um die Belastungen des Lebens zu ertragen, Verlockungen, die uns ruinieren, zu widerstehen, Chancen, die uns besser, heiterer, auch gelassener und unaufgeregter werden lassen, zu nutzen und überhaupt uns um uns selbst und um ein Leben zu bemühen, das unsere Zustimmung verdient.
Wie der philosophische Praktiker nicht anders war auch Plutarch nicht eitel, was die Themen anging, von denen er sich gedanklich (und existenziell = persönlich) herausfordern ließ.
Mit andern Worten: Plutarch war als Philosoph höchst "unakademisch”. Was ihn nicht entehrt.
Übrigens ist nicht leicht zu entscheiden, wie so ein früher Autor eigentlich zu lesen ist.
Sollen wir - was geradezu schrecklich leicht fiele - zu seinem Lobe heraussuchen, was ihn uns so nah sein läßt (und was dann unserer Zeitgenossen-Eitelkeit guttut)?
Da gäbe es allerdings vieles, was den gesinnungsfrohen Gegenwartsmenschen Zustimmung entlockte: Sein Kosmopolitismus, die List, mit der er "eine junge Philosophin" in einen Männerklub einführt und zu Ansehen bringt, die Sympathie, die er für fremde Kulturen und Religionen hegt, als habe er bereits Lessing gelesen, sein Engagement für die Tiere etc.
Aber vielleicht ist uns viel bekömmlicher, seine Fremdartigkeit, seine Sperrigkeit, seine Unverträglichkeit mit unseren Modernitätsvorurteilen herauszukehren,
damit sich unsere Augen an fremdes, ungewohntes Licht gewöhnen und endlich einmal sehen, was uns wahrzunehmen abtrainiert wurde ...
Das ist es, was ich versucht habe, u. a. durch die Vorstellung eines wirklich sehr eigenwilligen "Symposiums", das Plutarch als Treffen der "sieben Weisen" des alten Griechenlands inszenierte: Eine kleine Schrift, die zeigt, daß in Wahrheit selbst Ältestes noch immer (oder gerade) beachtenswert sein kann.
(Noch ein Hinweis: Es gibt bei Wikipedia einen durchaus lesenswerten Artikel zu Plutarch.)
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