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Texte und Tonträger [Philosophische Praxis Gerd B. Achenbach] || nach oben springen || Startseite Achenbach-PP.de
Tilman Allert: "Über das Schminken und Schmücken"
Freitag-Vortrag, gastweise gehalten von Prof. Dr. Tilman Allert, Goethe-Universität Frankfurt, am 18. Jan. 2008. CD Nr. 206
Erläuterung des Themas durch den Dozenten:
"Kosmetik und Haarpflege gewinnen im Zuge einer gesellschaftlichen Entwicklung, die ständische Geschmacksvorgaben hinter sich lässt und die die Einzigartigkeit der Person nicht etwa nur toleriert, sondern ausdrücklich als Motivierungsressource in Anspruch nimmt, ein Eigenleben. Sie lösen sich weithin aus der Einbettung in die medizinische und hygienische Sorge und der für sie typischen funktionalen Begründung. Kosmetik wird eigenwertgesättigt und tritt somit in den Dienst einer Selbstpflege, einer Identitätsaufmerksamkeit, die der hohen kommunikativen Vernetzung der Person folgt bzw. diese zum Ausdruck bringt oder unterstreicht. Damit werden Gestaltungsoptionen eröffnet, angesichts der Anstrengung der Kommunikation dem Gegenüber in Distanz begegnen zu können. Schminken und Schmücken folgen der archaischen Funktion des Maskierens - paradoxerweise bieten sie gleichermaßen die Möglichkeit, den Trend einer kosmetisch induzierten Idee authentischer Selbstdarstellung aufzugreifen und ausdrücklich zu akzentuieren.
Selbstpflege sowie die kulturelle Sublimierung und Raffinierung sozialer Kontaktaufnahme und Kontaktgestaltung bilden die wichtigen Leitmotive, die das Bild der Gegenwart bestimmen. Jede Deutung, die hierin kulturpessimistisch eine gesteigerte Form der menschlichen Verstellung zum Ausdruck kommen sieht, verkennt die Kehrseite: die Maske, um die es nach wie vor geht, unterstreicht die Authentizität und regt zugleich das Entdeckenwollen der Authentizität an."
"Kosmetik und Haarpflege gewinnen im Zuge einer gesellschaftlichen Entwicklung, die ständische Geschmacksvorgaben hinter sich lässt und die die Einzigartigkeit der Person nicht etwa nur toleriert, sondern ausdrücklich als Motivierungsressource in Anspruch nimmt, ein Eigenleben. Sie lösen sich weithin aus der Einbettung in die medizinische und hygienische Sorge und der für sie typischen funktionalen Begründung. Kosmetik wird eigenwertgesättigt und tritt somit in den Dienst einer Selbstpflege, einer Identitätsaufmerksamkeit, die der hohen kommunikativen Vernetzung der Person folgt bzw. diese zum Ausdruck bringt oder unterstreicht. Damit werden Gestaltungsoptionen eröffnet, angesichts der Anstrengung der Kommunikation dem Gegenüber in Distanz begegnen zu können. Schminken und Schmücken folgen der archaischen Funktion des Maskierens - paradoxerweise bieten sie gleichermaßen die Möglichkeit, den Trend einer kosmetisch induzierten Idee authentischer Selbstdarstellung aufzugreifen und ausdrücklich zu akzentuieren.
Selbstpflege sowie die kulturelle Sublimierung und Raffinierung sozialer Kontaktaufnahme und Kontaktgestaltung bilden die wichtigen Leitmotive, die das Bild der Gegenwart bestimmen. Jede Deutung, die hierin kulturpessimistisch eine gesteigerte Form der menschlichen Verstellung zum Ausdruck kommen sieht, verkennt die Kehrseite: die Maske, um die es nach wie vor geht, unterstreicht die Authentizität und regt zugleich das Entdeckenwollen der Authentizität an."
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