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Gerd B. Achenbach: "Die Vernunft der Mythen" (Rorty und die Philosophische Praxis)

Freitag-Vortrag am 27. Juli 2007, in dem ich Rortys Befreiung der Philosophie aus der Enge des "Fachs" und ihre Verschwisterung mit der Literatur zur Voraussetzung nahm, die Beziehung seines Denkens zum Mythos zu erproben. CD Nr. 190
Inhalt:

Warum die Ankündigung, über die "Vernunft der Mythen" zu sprechen, einigen vorkommen wird wie eine Theorie des schwarzen Schimmels.
Inwiefern von Vernunft anders gedacht werden kann, sobald wir uns aus den undialektischen Entgegensetzungen (Rationalität/Irrationalität, Vernunft/Unvernunft, richtig/falsch) befreit haben.

Die Beziehung Richard Rortys zur Philosophischen Praxis wird (nach diesen vorangeschickten Überlegungen) unter den folgenden Gesichtspunkten entwickelt:

1) Die Losung: An die Stelle der Theorie treten Erzählungen.
2) Es gibt keine verbindliche Wahrheit in praktischer Hinsicht.
3) Es geht um Beschreibungen, nicht um Erklärungen.
4) Philosophie ist nicht länger die große Schwester der Wissenschaften, sondern Schwester der Literatur.
5) Viele "Vokabulare" sind besser als wenige oder nur eines.
6) Schließlich: Vokabulare können miteinander in einen Konflikt geraten, der sich lähmend auf unser Leben auswirkt. Da findet die Philosophische Praxis eines ihrer genuinen Betätigungsfelder.

In welcher Weise der Mythos in der Philosophischen Praxis eine aufklärende Funktion übernehmen kann, habe ich abschließend erläutert an den mythischen Gestalten einer "puella aeterna" - des ewigen Mädchens, das nicht Frau werden will -, wie es in Persephonê, Artemis und Athene (und auch noch in einer Penthesilea, der Amazone) verkörpert wird.
Zugrunde gelegt habe ich dazu den Aufsatz "Zum Archetyp der puella aeterna" von Mechthild Pouplier, die jene Gestalt später in Jeanne d'Arc wiederkehren sah.
 
 




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