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Texte und Tonträger [Philosophische Praxis Gerd B. Achenbach] || nach oben springen || Startseite Achenbach-PP.de
Gerd B. Achenbach zu Prof. Schnädelbachs Beantwortung der Frage, ob Glauben wieder "modern" ist
Freitag-Vortrag am 19. August 2005, angeregt vom Essay des Philosophen Herbert Schnädelbach in der aktuellen ZEIT 33/2005, worin der Autor bestreitet, es könne von einer "Wiederkehr der Religion" die Rede sein. CD Nr. 134
Einleitendes zum Philosophen Herbert Schnädelbach: Schnädelbach als kritischer Geist. Schnädelbach (1986) gesprächsweise zur Frage der „Wiederverzauberung” oder „Remythisierung der Welt”: Solcher Geist bleibe als Weltanschauung partikular. Der Fortschritt der Weltrationalisierung hingegen sei unaufhaltsam. Zur Frage: Was heißt „rational”?
Track 2:
Die These aus Schnädelbachs Aufsatz „Jenseits des Christentums” (SZ 2004). Die profane Moderne als Schicksal. Die Quellen der religiösen Vergangenheit seien versiegt. Beleg: Nur noch vom „Christentum”, nicht mehr von der „Christenheit” sei die Rede. Gegenwart als „postchristliche”, aber auch „postatheistische” Epoche. Gegen Habermas’ Rede von der „postsäkularen” Gegenwart.
Track 3:
Schnädelbachs Aufsatz zur „Wiederkehr der Religion” (ZEIT 33/2005). Referat derer, die Symptome einer Wiederkehr der Religion wahrzunehmen meinen (so beispielsweise Wolfgang Huber). Solche Anzeichen werden heute zunächst als Schreckensboten gefürchtet. Wie das Interesse am Tod des alten und an der Wahl des neuen Papstes zu deuten sei. Unterscheidung von wiederkehrendem Interesse an der Religion und deren Wiederkehr selbst. Was interessiert an Religion? Schnädelbach: jedenfalls nicht das Dogma. Aber: Ist das Wesen der Religion die Lehre? Ist die Sittenlehre der Konfession das Wichtige an der Religion?
Track 4:
Der Papst als oberster Religionslehrer würde dem nicht zustimmen. Sondern Benedikt erklärt (im Sinne Nietzsches): Religion ist die Überwindung der „großen Müdigkeit”. Also gerade nicht „Gebote und Verbote” sind ihr Gehalt. Schnädelbach: Allenfalls Religiosität, nicht die Religion kehre wieder. Was ist die Differenz? Vermutung, daß Schnädelbach das Wesentliche übersieht, nämlich die Haltung jener, die etwa religiöse Großereignisse besuchen. Gesucht wird nach Schnädelbach die „Beurlaubung” aus der sonstigen „Isolation” im modernen Alltagsleben. Schnädelbachs unbewußte Genialität: Die Menschen suchten religiös den „spirituellen Oberton”, also das, was der Welt erst einen unverwechselbaren Klang und Farbe verleiht!
Track 5:
Als Gegenthese: Nachdem uns der alte Gott starb und ein neuer noch nicht gegenwärtig ist, ist die Bereitschaft zu glauben die angemessene Haltung. Was also S. kritisiert, ist womöglich der Wahrheitskern der Gegenwart.
Track 6:
Schnädelbachs Argument, das Ende der Religion zeige sich in den Reaktionen auf den "Tsunami", die beiläufig u theologisch unergiebig geblieben seien im Gegensatz zu jenen Erschütterungen, die dem Erdbeben von Lissabon folgten. Gegenthese: Gott ist uns heute kein Gott der Kontinentalplatten mehr, sondern einer der Herzen und des Geistes. Schnädelbachs These, der Sinn des Christentums sei „die ewige Seligkeit”, ist überholt. Vielmehr bewährt sich der Sinn in einer gewissen Lebensweise, und die wird gesucht. Zu dem (in der Tat) trivialen Thema: „Die Religion und die Werte”.
Track 7:
Schnädelbach widerspricht zurecht der funktionalen Rechtfertigung der Religion. Dennoch gibt es (wie der SPIEGEL 33/2005 berichtet), bedeutende Differenzen im Blick auf das Verhalten und die Einstellungen zwischen Gläubigen und Nichtgläubigen, die zumindest zur Kenntnis genommen werden dürfen. Einige Beispiele zum „anderen Wertegerüst”. Die größte Differenz zeigt sich in der Einschätzung der Bedeutung des Lebensgenusses.
Track 8:
Schnädelbach läßt die Katze aus dem Sack: Ihm geht es darum, Habermas (und Ratzinger) zu widersprechen. Sein Argument: Die Moral stehe inzwischen auf „eigenen Füßen”, benötige die Unterstützung durch Religion nicht. Gegenthese: Das ist der Triumph des Christentums. Das Christentum hat aus der sittlichen Bevormundung befreit und die christliche Seele auf sich selbst gestellt. Die Bergpredigt wie die Geschichte von Jesus und der Ehebrecherin stehen als Beispiele dafür. Schnädelbach mißversteht die Religion als Gesetzeslegitimation. Schnädelbach widerspricht Ratzingers These, die Vernunft benötige die Religion als Korrektiv. Vernunft kritisiere sich selbst, sagt er. Gegenthese: Vernunft setzt sich lediglich selbst kritisch die Grenze. Die Frage aber ist, was jenseits dieser Grenze ist.
Track 9:
Was Schnädelbach als „glaubensferner Beobachter” kommen sieht, ist ein Christentum ohne „Zähne und Klauen”, eine bloße Kuschelreligion, eine Religion, die nur noch nett wäre. Frage: Waren Zähne und Klauen nicht eher die Insignien dessen, von dem es hieß, er schleiche umher und sehe, wen er verschlinge?
Track 2:
Die These aus Schnädelbachs Aufsatz „Jenseits des Christentums” (SZ 2004). Die profane Moderne als Schicksal. Die Quellen der religiösen Vergangenheit seien versiegt. Beleg: Nur noch vom „Christentum”, nicht mehr von der „Christenheit” sei die Rede. Gegenwart als „postchristliche”, aber auch „postatheistische” Epoche. Gegen Habermas’ Rede von der „postsäkularen” Gegenwart.
Track 3:
Schnädelbachs Aufsatz zur „Wiederkehr der Religion” (ZEIT 33/2005). Referat derer, die Symptome einer Wiederkehr der Religion wahrzunehmen meinen (so beispielsweise Wolfgang Huber). Solche Anzeichen werden heute zunächst als Schreckensboten gefürchtet. Wie das Interesse am Tod des alten und an der Wahl des neuen Papstes zu deuten sei. Unterscheidung von wiederkehrendem Interesse an der Religion und deren Wiederkehr selbst. Was interessiert an Religion? Schnädelbach: jedenfalls nicht das Dogma. Aber: Ist das Wesen der Religion die Lehre? Ist die Sittenlehre der Konfession das Wichtige an der Religion?
Track 4:
Der Papst als oberster Religionslehrer würde dem nicht zustimmen. Sondern Benedikt erklärt (im Sinne Nietzsches): Religion ist die Überwindung der „großen Müdigkeit”. Also gerade nicht „Gebote und Verbote” sind ihr Gehalt. Schnädelbach: Allenfalls Religiosität, nicht die Religion kehre wieder. Was ist die Differenz? Vermutung, daß Schnädelbach das Wesentliche übersieht, nämlich die Haltung jener, die etwa religiöse Großereignisse besuchen. Gesucht wird nach Schnädelbach die „Beurlaubung” aus der sonstigen „Isolation” im modernen Alltagsleben. Schnädelbachs unbewußte Genialität: Die Menschen suchten religiös den „spirituellen Oberton”, also das, was der Welt erst einen unverwechselbaren Klang und Farbe verleiht!
Track 5:
Als Gegenthese: Nachdem uns der alte Gott starb und ein neuer noch nicht gegenwärtig ist, ist die Bereitschaft zu glauben die angemessene Haltung. Was also S. kritisiert, ist womöglich der Wahrheitskern der Gegenwart.
Track 6:
Schnädelbachs Argument, das Ende der Religion zeige sich in den Reaktionen auf den "Tsunami", die beiläufig u theologisch unergiebig geblieben seien im Gegensatz zu jenen Erschütterungen, die dem Erdbeben von Lissabon folgten. Gegenthese: Gott ist uns heute kein Gott der Kontinentalplatten mehr, sondern einer der Herzen und des Geistes. Schnädelbachs These, der Sinn des Christentums sei „die ewige Seligkeit”, ist überholt. Vielmehr bewährt sich der Sinn in einer gewissen Lebensweise, und die wird gesucht. Zu dem (in der Tat) trivialen Thema: „Die Religion und die Werte”.
Track 7:
Schnädelbach widerspricht zurecht der funktionalen Rechtfertigung der Religion. Dennoch gibt es (wie der SPIEGEL 33/2005 berichtet), bedeutende Differenzen im Blick auf das Verhalten und die Einstellungen zwischen Gläubigen und Nichtgläubigen, die zumindest zur Kenntnis genommen werden dürfen. Einige Beispiele zum „anderen Wertegerüst”. Die größte Differenz zeigt sich in der Einschätzung der Bedeutung des Lebensgenusses.
Track 8:
Schnädelbach läßt die Katze aus dem Sack: Ihm geht es darum, Habermas (und Ratzinger) zu widersprechen. Sein Argument: Die Moral stehe inzwischen auf „eigenen Füßen”, benötige die Unterstützung durch Religion nicht. Gegenthese: Das ist der Triumph des Christentums. Das Christentum hat aus der sittlichen Bevormundung befreit und die christliche Seele auf sich selbst gestellt. Die Bergpredigt wie die Geschichte von Jesus und der Ehebrecherin stehen als Beispiele dafür. Schnädelbach mißversteht die Religion als Gesetzeslegitimation. Schnädelbach widerspricht Ratzingers These, die Vernunft benötige die Religion als Korrektiv. Vernunft kritisiere sich selbst, sagt er. Gegenthese: Vernunft setzt sich lediglich selbst kritisch die Grenze. Die Frage aber ist, was jenseits dieser Grenze ist.
Track 9:
Was Schnädelbach als „glaubensferner Beobachter” kommen sieht, ist ein Christentum ohne „Zähne und Klauen”, eine bloße Kuschelreligion, eine Religion, die nur noch nett wäre. Frage: Waren Zähne und Klauen nicht eher die Insignien dessen, von dem es hieß, er schleiche umher und sehe, wen er verschlinge?
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