Freitag-Vortrag am 11. März 2005. CD Nr. 127

"Wohlwollen"

Nicht nur eine Annäherung an das Denken
des Philosophen Robert Spaemann

Nicht nur? - Was dann?
Es wird von den frühen Bestimmungen des Wohlwollens durch Aristoteles berichtet und dessen Abgrenzung zu Freundschaft und Zuneigung; ich habe gezeigt, daß (und warum!) in der späteren Literatur nahezu regelmäßig von "Wohlwollen und Achtung" die Rede ist (auch von "Wohlwollen und Respekt"); weiter: warum eben diese Zusammenstellung dem Wohlwollen den Rang einräumte, zu einer ethischen Kategorie zu werden; ich habe dann eine abgründige Stelle aus Kant erläutert, wonach man den Menschen gegenüber durchaus selbst dann noch - "philanthropisch" - Wohlwollen entgegenbringen kann, wenn man "vom Wohlgefallen an Menschen durch eine lange traurige Erfahrung weit abgebracht" worden ist ...; ich habe danach gezeigt, inwiefern und warum das Wohlwollen zumal für Nietzsche wichtig wurde - als Einschub der Aphorismus von ihm:
"Wohlwollende Verstellung. - Es ist häufig
im Verkehre mit Menschen eine wohlwollende
Verstellung nötig, als ob wir die Motive ihres Handelns
nicht durchschauten."

... und schließlich habe ich entwickelt, in welcher Weise das Wohlwollen im Denken des Philosophen Robert Spaemann in eine zentrale Stellung einrückt.