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Texte und Tonträger [Philosophische Praxis Gerd B. Achenbach] || nach oben springen || Startseite Achenbach-PP.de
Laura V. Adrian: Weltschmerz - Vom Geist der Melancholie
Freitag-Vortrag vom 23. Februar 2024
CD Nr. 645
CD Nr. 645
Die sogenannte „Depression” hat sich in den vergangenen Jahren beachtlich gemausert, sie ist mittlerweile „die Treppe hinauf gefallen” zur Volkskrankheit. Doch die Rede im Stile dieses frischen Diagnose-Zuschnitts leidet womöglich selbst unter Amnesie, vergisst bereitwillig ihre tief hinabreichenden Radikale. Die nämlich führen uns weitab von der Idee einer „Störung der Psyche”, hinein ins umfängliche Reich der Melancholie.
Und wo nur verschattet trübsinnige Tränen zu vermuten waren, eröffnet sich uns eine verblüffende Aussicht: Es ist das Reich des (Mit-) Leidens aus Einsicht und Hellsicht und der Heimatboden unserer edelsten Kultur - mit einem Wort: der Geistesfülle.
„Der Melancholiker steht im Grenzbereich von Sein und Nichtsein” (László F. Földényi), er ist somit ein privilegiert Wahr-nehmender, oder genauer gesagt: das war er einmal. Denn die Diagnose der Depression, und häufig genug der so Betitelte zugleich, hat zeitgemäß keinen Bezug mehr zum Gehalt, zum „Woran” des Leidens. Diesem geistig entkernten, jegliche Noblesse entbehrenden Schatten, welcher als „Depression” in aller Munde ist, möchte ich aufhelfen mit der Erinnerung an den einst auszeichnenden Geist der Melancholie.
Und wo nur verschattet trübsinnige Tränen zu vermuten waren, eröffnet sich uns eine verblüffende Aussicht: Es ist das Reich des (Mit-) Leidens aus Einsicht und Hellsicht und der Heimatboden unserer edelsten Kultur - mit einem Wort: der Geistesfülle.
„Der Melancholiker steht im Grenzbereich von Sein und Nichtsein” (László F. Földényi), er ist somit ein privilegiert Wahr-nehmender, oder genauer gesagt: das war er einmal. Denn die Diagnose der Depression, und häufig genug der so Betitelte zugleich, hat zeitgemäß keinen Bezug mehr zum Gehalt, zum „Woran” des Leidens. Diesem geistig entkernten, jegliche Noblesse entbehrenden Schatten, welcher als „Depression” in aller Munde ist, möchte ich aufhelfen mit der Erinnerung an den einst auszeichnenden Geist der Melancholie.
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