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Texte und Tonträger [Philosophische Praxis Gerd B. Achenbach] || nach oben springen || Startseite Achenbach-PP.de
Gerd B. Achenbach: Max Webers epochaler Vortrag "Politik als Beruf"
Freitag-Vortrag vom 19. Juni 2020
CD Nr. 593
CD Nr. 593
Vortrag Dr. Achenbach anläßlich des 100. Todestages dieses hochbedeutsamen Denkers
In einem politisch höchst unruhigen, genauer: aufgeheizten Klima, Ende Januar 1919 - also nur gut zwei Monate vor Ausbruch der Münchener „Räterepublik” - hielt Weber vor Studenten diesen bis heute berühmten Vortrag, aus dem soviel Zitiergut in aller Munde ist, wie sonst nur aus den Dramen Schillers ...
Was freilich wenigen aufgefallen sein dürfte: Man hält sich bei der Auswahl von Zitierstellen tunlichst an die Vorgaben politischer Korrektheit. Ein rührendes Beispiel gab der SPIEGEL in dieser Woche, der mit Vizekanzler Olaf Scholz ein umfangreiches Gespräch über diese Rede führte, die man ihn eigens zu lesen gebeten hatte („Augenmaß und Bazooka”, SPIEGEL 24/6.6.2020).
Wie zu erwarten, wußten beide - das Magazin wie der geehrte Minister - alles zu überlesen, was dieser außerordentliche Text an Beunruhigendem in sich hat ...
Dazu gehört wohl kaum die hellsichtige Schelte einer parteipolitischen Berufspolitikerkaste, die sich in „Stellenjägerparteien” etabliert, die „ihr sachliches Programm je nach den Chancen des Stimmenfangs abändern”, wohl auch nicht - trotz Trump -, daß Weber den Typus „Boss” als den Mann kommender Politik begriff, und auch nicht die sonst berühmten Unterscheidungen einer reinen „Gesinnungs-” von der „Verantwortungsethik”. Wohl aber, was Weber nach Ausgang des Krieges als die „höchst fatale Rolle” einer schuldbewußten Moral heraufziehen sah: eine „Ethik der Würdelosigkeit”, durch die eines Tages „der Frieden diskreditiert sein wird, nicht der Krieg”!
Als wahrhaft weitsichtig erwies sich der tiefweise Satz:
„Verletzung ihrer Interessen verzeiht eine Nation, nicht aber Verletzung ihrer Ehre, am wenigsten eine solche durch pfäffische Rechthaberei.”
In einem politisch höchst unruhigen, genauer: aufgeheizten Klima, Ende Januar 1919 - also nur gut zwei Monate vor Ausbruch der Münchener „Räterepublik” - hielt Weber vor Studenten diesen bis heute berühmten Vortrag, aus dem soviel Zitiergut in aller Munde ist, wie sonst nur aus den Dramen Schillers ...
Was freilich wenigen aufgefallen sein dürfte: Man hält sich bei der Auswahl von Zitierstellen tunlichst an die Vorgaben politischer Korrektheit. Ein rührendes Beispiel gab der SPIEGEL in dieser Woche, der mit Vizekanzler Olaf Scholz ein umfangreiches Gespräch über diese Rede führte, die man ihn eigens zu lesen gebeten hatte („Augenmaß und Bazooka”, SPIEGEL 24/6.6.2020).
Wie zu erwarten, wußten beide - das Magazin wie der geehrte Minister - alles zu überlesen, was dieser außerordentliche Text an Beunruhigendem in sich hat ...
Dazu gehört wohl kaum die hellsichtige Schelte einer parteipolitischen Berufspolitikerkaste, die sich in „Stellenjägerparteien” etabliert, die „ihr sachliches Programm je nach den Chancen des Stimmenfangs abändern”, wohl auch nicht - trotz Trump -, daß Weber den Typus „Boss” als den Mann kommender Politik begriff, und auch nicht die sonst berühmten Unterscheidungen einer reinen „Gesinnungs-” von der „Verantwortungsethik”. Wohl aber, was Weber nach Ausgang des Krieges als die „höchst fatale Rolle” einer schuldbewußten Moral heraufziehen sah: eine „Ethik der Würdelosigkeit”, durch die eines Tages „der Frieden diskreditiert sein wird, nicht der Krieg”!
Als wahrhaft weitsichtig erwies sich der tiefweise Satz:
„Verletzung ihrer Interessen verzeiht eine Nation, nicht aber Verletzung ihrer Ehre, am wenigsten eine solche durch pfäffische Rechthaberei.”
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