Freitag-Vortrag vom 9. Februar 2018
CD Nr. 530

Vor 40 Jahren habe ich einmal in der Provinz, das war in Detmold, bei der dortigen VHS, einen Vortrag gehalten, der unter dem Titel „Wozu Philosophie?” angekündigt wurde. Das war das erste Mal, daß ich öffentlich die Idee einer Philosophischen Praxis in groben Zügen vorzustellen wagte.
Dieser Vortrag ging verloren. Doch erinnere ich mich gut daran, wie ich ihn seinerzeit gegliedert hatte, und zwar in vier zeitgleiche Teile.
Der erste war dem Referat des Essays „Wozu noch Philosophie?” von Adorno gewidmet (in: „Eingriffe”), der zweite der Replik von Habermas darauf, gleichfalls unter dem Titel „Wozu noch Philosophie?” den „Philosophisch-politischen Profilen” vorangestellt, der dritte war Hermann Lübbes Vortrag „Wozu Philosophie? Aspekte einer ärgerlichen Frage” gewidmet.
Danach blieb Zeit, um in einem vierten und letzten Teil zum ersten Mal die Idee einer Philosophischen Praxis als m e i n e Antwort auf die Frage „Wozu Philosophie?” vorzustellen. Ich erinnere mich gut, seinerzeit einiges Erstaunen damit ausgelöst und jedenfalls unverkennbares Interesse an diesem Vorschlag, der ja in der Tat als „unerhört” gelten durfte, geweckt zu haben.
Und was habe ich jetzt vor?
Ich möchte diesen (verloren gegangenen) Vortrag noch einmal halten, also wieder Adorno, danach Habermas und im Anschluß Lübbe referieren, und wieder soll allen der gleiche zeitliche Umfang der Beachtung (und Wertschätzung) zuteil werden; und dann will ich noch einmal - jetzt in vorläufigem Rückblick - die Philosophische Praxis als Antwort auf jene Frage nach der Philosophie empfehlen.