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Texte und Tonträger [Philosophische Praxis Gerd B. Achenbach] || nach oben springen || Startseite Achenbach-PP.de
Gerd B. Achenbach über Michel de Montaigne: Worauf es ankommt, erweise sich im kleinen, "privaten" Leben - und das sei das Schwierigste
Freitag-Vortrag vom 11. Dezember 2015
CD Nr. 466
CD Nr. 466
Von Zeit zu Zeit, das ist Grundsatz, soll mal dieser, mal jener Text meines Lieblingsautors aufs Programm, also jeweils eine seiner Querdenkereien, die sich Michel de Montaigne in seinen „Essais” erlaubte. Etliche habe ich im Laufe der Jahre bereits vorgestellt - übrigens stets in „werbender Absicht”, mithin als Versuch, für diesen Autor einzunehmen und ihm weitere Freunde zu gewinnen.
Diesmal ist „Von der Reue” dran, wobei der Titel (wie so oft bei Montaigne ...) doch ein wenig in die Irre führt.
Es ist der Essay, dem die Philosophische Praxis eines ihrer treffendsten Motti verdankt:
„Ich lehre nicht, ich erzähle.”
Zugleich eröffnet eben dieser Essay mit einer besonders berühmten und vielzitierten Wendung:
„Die Welt ist nichts als eine nimmer ruhende Schaukel. Alle Dinge in ihr schwanken fort und fort: die Erde, die Felsen des Kaukasus, die Pyramiden Ägyptens, im allgemeinen Schwanken der Dinge und in ihrem eigenen.”
Doch, was mich besonders an diesem Essay reizt: Der Herr Montaigne kippt da gewissermaßen die später so berühmt gewordene Rede von der „Kammerdiener-Perspektive” (der noch so große oder berühmte Herr ist dies nicht für seinen Kammerdiener usw.). So zwar zunächst auch Montaigne. Doch dann kehrt er's um:
„Einen Wall erstürmen, eine Gesandtschaft führen, über ein Volk herrschen, das sind ruhmreiche Taten. Still und gerecht schelten, lachen, verkaufen, bezahlen, lieben, hassen und mit den Seinen und sich selber gesellig umgehen, sich nicht gehen lassen, nicht sich selber untreu werden, das ist seltener, schwerer und unscheinbarer. Das Leben in der Stille nimmt da, was man auch davon sage, ebenso schwere und bindende, oder schwerere und bindendere Pflichten auf sich, als jedes andere. Und die Menschen ohne Amt und Würden, sagt Aristoteles, dienen der Tugend mühevoller und verdienstlicher als die Herren von der Obrigkeit.”
Diesmal ist „Von der Reue” dran, wobei der Titel (wie so oft bei Montaigne ...) doch ein wenig in die Irre führt.
Es ist der Essay, dem die Philosophische Praxis eines ihrer treffendsten Motti verdankt:
„Ich lehre nicht, ich erzähle.”
Zugleich eröffnet eben dieser Essay mit einer besonders berühmten und vielzitierten Wendung:
„Die Welt ist nichts als eine nimmer ruhende Schaukel. Alle Dinge in ihr schwanken fort und fort: die Erde, die Felsen des Kaukasus, die Pyramiden Ägyptens, im allgemeinen Schwanken der Dinge und in ihrem eigenen.”
Doch, was mich besonders an diesem Essay reizt: Der Herr Montaigne kippt da gewissermaßen die später so berühmt gewordene Rede von der „Kammerdiener-Perspektive” (der noch so große oder berühmte Herr ist dies nicht für seinen Kammerdiener usw.). So zwar zunächst auch Montaigne. Doch dann kehrt er's um:
„Einen Wall erstürmen, eine Gesandtschaft führen, über ein Volk herrschen, das sind ruhmreiche Taten. Still und gerecht schelten, lachen, verkaufen, bezahlen, lieben, hassen und mit den Seinen und sich selber gesellig umgehen, sich nicht gehen lassen, nicht sich selber untreu werden, das ist seltener, schwerer und unscheinbarer. Das Leben in der Stille nimmt da, was man auch davon sage, ebenso schwere und bindende, oder schwerere und bindendere Pflichten auf sich, als jedes andere. Und die Menschen ohne Amt und Würden, sagt Aristoteles, dienen der Tugend mühevoller und verdienstlicher als die Herren von der Obrigkeit.”
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