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Gerd B. Achenbach: Martin Walsers Roman "Tod eines Kritikers"

Freitag-Vortrag am 28. Juni 2002, an jenem Tag, da Walsers Roman "offiziell" in die Buchhandlungen kam. CD Nr. 57

Besondere Umstände beim Erscheinen dieses Romans. Das Werk dreht das Verhältnis von Literatur und Literaturkritik um. Hier kritisiert der Roman die Romankritik. Das Buch ist kein Skandal, sondern macht den Skandal zum Thema.
Inwiefern konnte der Roman den Skandal antizipieren? Dies war möglich, weil die öffentlichen Reaktionen konditioniert sind und deshalb berechenbar waren. Erwartungskonforme Reaktionen sind allerdings komisch, und so fiel der Roman auch komisch aus. Die, die das Buch verwerfend besprachen, sind tatsächlich die Mitspieler des Romans.
Kurz der Inhalt des Romans.
Der Roman fingiert: Der Skandal-Anlaß ist eine Falschmeldung.
Wie die „Antisemitismusfrage” in die Diskussion hineingeriet.
Das Buch inszenierte die ewige Komödie „Viel Lärm um nichts”.
Die Erregung wird zur Erregung zwischen den öffentlichen Akteuren.
Die Mechanismen der „Meinungsbörse”.
Die Logik des „Wesendonck”-Clans. (Habermas-Kritik)
Walser: „Das Fernsehen verfälscht alle und alles. Außer Ehrl-König. Den hat das Fernsehen förmlich zu sich selbst gebracht.”
Leseproben aus dem Roman. (Der Bericht von der Fernsehsendung „Die Sprechstunde”.
Reflexion auf die Literaturkritik: „Das Gegenteil von Kritik ist nicht Lob, sondern Zustimmung. ... Lob ist Überheblichkeit über den, den man lobt. Lob ist Anmaßung, wie Kritik Anmaßung ist. Machtausübung beides.”
Die Medien haben „Die Umwertung aller Werte” zustande gebracht.
Zum 3. Teil des Romans. Der große Einfall, den 23. April als Austragungszeitpunkt zu wählen. Am 23. April 1616 sind - an einem Tage - Shakespeare und Cervantes gestorben. Die Bedeutung dessen.
 
 




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